Ayurveda Ernährung - Bewusster Genuss von Essen und Trinken

 

Ayurveda Ernährung: Eine Gastro-Reise zu bewussterem Essen und Trinken

Ich habe in fast 20 Jahren Gastronomie alles gesehen – von der bayerischen Wirtshauskultur bis zur gehobenen Salzburger Haubenküche. Bio-Restaurants, Haubenlokale, urige Wirtshäuser – ich kenne das Spiel von innen. Doch eines hat mich immer fasziniert: Wie verändert sich unsere Wahrnehmung von Essen, wenn wir uns nicht nur auf Geschmack und Präsentation konzentrieren, sondern auf das, was unserem Körper wirklich guttut?

Genau das habe ich erst richtig verstanden, als ich mich mit Ayurveda Ernährung beschäftigte. Eine Küchenphilosophie, die nicht nur auf Aromen, sondern auf Balance setzt.


Anekdote: Der Wirt und das "warme Wasser"

Ich erinnere mich an eine Begegnung mit einem alten Salzburger Wirt, der mich einmal in der Pause beiseitenahm, als ich einen eiskalten Espresso herunterkippte. "Buam, des mochst nimma! Trinks warm, des is besser fürn Magen." Damals habe ich nur gelacht – heute weiß ich, dass er vollkommen recht hatte.

In der Dosha Ernährung heißt es, dass kalte Getränke das Agni, das Verdauungsfeuer, dämpfen. Stattdessen empfiehlt Ayurveda ayurvedische Getränke wie warmes Ingwerwasser oder goldene Milch. Genau diese kleinen Anpassungen im Alltag können einen enormen Unterschied machen.


Die Grundlagen der Ayurveda Ernährung

Im Ayurveda wird jede Person einem oder mehreren Doshas zugeordnet:

  • Vata (luftig und leicht) → braucht warme, erdende Speisen
  • Pitta (feurig und intensiv) → braucht kühlende, sanfte Nahrung
  • Kapha (schwer und stabil) → braucht würzige, aktivierende Speisen

Diese Prinzipien lassen sich problemlos in den Alltag integrieren – ob als Koch oder Gast.


Ayurvedische Rezepte, die in jeder Küche funktionieren

In meiner Gastro-Zeit habe ich Gerichte gesehen, die mit Ayurvedische Rezepte fast identisch waren, ohne dass es jemand so genannt hätte. Ein Beispiel:

1. Kitchari – das perfekte Gastro-Essen

Ein einfaches, aber unglaublich nahrhaftes Gericht aus Reis, Mungbohnen, Kurkuma und Ingwer. Ideal für Vata- und Pitta-Typen. Ich habe es mal in einem Bio-Restaurant probiert – es war eine Offenbarung!

2. Linsen-Dal – das unbekannte Wirtshaus-Soulfood

In jedem Wirtshaus gibt es eine kräftige Suppe. Aber hast du mal ein gut gewürztes Linsen-Dal probiert? Dieses klassische ayurvedische Gericht ist perfekt für Kapha-Typen und ersetzt jede herkömmliche Bohnensuppe.

3. Chapati mit Ghee – die gesündere Brotzeit

Viel leichter als unser schweres Roggenbrot, aber genauso sättigend. Mit Ghee (geklärte Butter) wird es zur idealen Beilage.


Ayurvedische Getränke für die Gastronomie

Was in der Bar Cocktail-Kunst ist, ist in Ayurveda das Wissen um ayurvedische Getränke:

  • Ingwerwasser → Stärkt das Verdauungsfeuer, ideal nach dem Essen
  • Goldene Milch → Wärmt den Körper, perfekt als Alternative zu Kakao
  • Lassi → Ein Joghurtgetränk, das die Verdauung unterstützt – süß oder salzig

Wenn ich heute an meinen alten Wirt denke, weiß ich: Er hat Ayurveda unbewusst gelebt.


Mein Fazit: Ayurveda Ernährung ist mehr als ein Trend

Die ayurvedische Küche hat mich gelehrt, bewusster mit Essen umzugehen. Ich habe gesehen, wie sich Menschen in der Gastronomie über Jahrzehnte verändern – manche halten durch, andere brennen aus. Ayurveda ist eine Möglichkeit, sich selbst und seine Ernährung in Einklang zu bringen – auch in der Gastronomie.

Vielleicht ist es an der Zeit, dass mehr Gasthäuser und Restaurants in Bayern und Salzburg einen Blick auf diese uralte, aber zeitlose Ernährungsform werfen.

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