Social Media für Restaurants – Aus dem Blickwinkel einer Servicefachkraft jahrelanger Erfahrung in der Wirtshauskultur
Ich erinnere mich an einen Abend vor ein paar Jahren, als ein junger Gast in unser bayrisches Beisl kam – ein uriges Wirtshaus mit Holzvertäfelung, blank gescheuerten Tischen und einem Zapfhahn, aus dem das Bier perlte, als wäre es flüssiges Gold. Er setzte sich an die Theke, bestellte eine Maß und zückte sein Handy.
„Darf ich filmen, wie du das einschenkst?“, fragte er mich.
Ich zuckte die Schultern. „Mach halt.“
Zwei Tage später stand plötzlich eine Gruppe junger Leute im Beisl – „Wir haben das Video auf TikTok gesehen, der Schaum war perfekt!“
Da wurde mir klar: Social Media ist kein Trend mehr – es ist die neue Mundpropaganda.
Warum Social Media für Restaurants (und Beisln) unverzichtbar ist
Ob ein Wirtshaus im Salzburger Land oder eine urige Gaststätte in Bayern – früher kamen die Gäste, weil es „a g’scheite Brotzeit und an g’schmeidigen Wirt“ gab. Heute suchen sie nach Google-Bewertungen, Instagram-Posts und TikTok-Trends.
1. Instagram Marketing für Wirtshäuser & Restaurants: Der erste Eindruck zählt
Viele denken, Instagram sei nur was für schicke Restaurants. Falsch! Ein perfekt eingeschenktes Weißbier, ein dampfender Schweinsbraten mit rescher Kruste – genau das funktioniert visuell perfekt auf Social Media.
- Tipp aus der Praxis: Gäste lieben „Behind-the-Scenes“-Einblicke. Zeige den Koch beim Knödelrollen oder den Wirt beim Stammtisch mit einem Augenzwinkern.
2. TikTok für Wirtshäuser: Virale Chancen nutzen
Ich hätte es selbst nicht geglaubt, aber ein gut gezapftes Bier kann hunderttausende Aufrufe bringen. Oder eine Challenge: „Wer schafft’s, a Brezn in 10 Sekunden ohne Wasser zu essen?“
- Tipp: Lustige, kurze Videos mit einem Augenzwinkern machen ein Wirtshaus nahbar. So wird aus einem Geheimtipp ein überregional bekanntes Lokal.
3. Online-Bewertungen & Reputation Management: Digitaler Ruf ist alles
Früher entschied die Dorfälteste, ob ein Wirtshaus „passt“ oder nicht – heute sind es Google- und TripAdvisor-Bewertungen.
- Praxis-Tipp: Reagiere auf jede Bewertung – ein humorvolles „Das nächste Weißbier geht auf uns, wenn du uns noch eine zweite Chance gibst!“ kann Wunder wirken.
4. Social Media Werbung für Restaurants: Wenig Budget, große Wirkung
Gerade für saisonale Schmankerl wie den „Oktoberfest-Braten“ oder die „Salzburger Kasnocken-Wochen“ sind Facebook- und Instagram-Anzeigen ideal.
- Tipp aus der Praxis: Bewirb Tagesangebote oder spezielle Events mit kurzen, authentischen
Dialektsprüchen – das bleibt hängen!
Fazit: Ohne Social Media bleibt der Wirtshaustisch leer
Nach 20 Jahren im Service kann ich sagen: Ein Wirtshaus lebt von seiner Atmosphäre – aber Social Media bringt die Gäste überhaupt erst herein.
Und wenn ein perfekt gezapftes Bier neue Gäste anlockt? Dann heb’ ich mein Glas und sag: „Prost – auf die neue Zeit!“
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